Freitag, 14. November 2014

Pink Floyd - The Endless River



Band : Pink Floyd
Album : The Endless River
Spielzeit : 53:02 Min.
Plattenfirma : Parlophone
Veröffentlichung : 07.11.2014
Homepage : www.pinkfloyd.com

Wertung : 7 von 10
 

Trackliste:
  1. Things Left Unsaid
  2. It's What We Do
  3. Ebb And Flow
  4. Sum
  5. Skins
  6. Unsung
  7. Anisina
  8. The Lost Art Of Conversation
  9. On Noodle Street
  10. Night Light
  11. Allons-y (1)
  12. Autumn '68
  13. Allons-y (2)
  14. Talkin Hawkin'
  15. Calling
  16. Eyes To Pearls
  17. Surfacing
  18. Louder Than Words


Dieser Tage wird wieder so viel geschrieben und geredet, geärgert, gefreut, gefachsimpelt und interpretiert werden, wie schon lange nicht mehr. Und die Musikszene wird sich wieder mal uneinig sein, sich streiten und besserwissen. Die Emotionen schlagen allerhöchste Wellen, dabei ist doch nur die neue Platte einer britischen Prog-Rock-Band, deren verbliebene Mitglieder stark auf die 70 zugehen, auf den Markt geworfen worden.

Moment mal...Prog-Rock...da war doch was

Richtig, The Endless River heisst das leicht ergraute Kind, mit dem Pink Floyd bzw. David Gilmour und Nick Mason 20 Jahre lang, also seit der Veröffentlichung ihres letzten Albums The Division Bell, schwanger gegangen sind. Den 2008 verstorbenen Tastenmann Richard Wright muss man natürlich unbedingt hinzuzählen, ist er doch im Schwanengesang einer der größten Bands aller Zeiten über alle Maßen präsent. "...es bringt in Erinnerung, welch einzigartiger Keyboarder er war und dass er zum Herzen des Pink Floyd Sound zählte", so Schlagzeuger Nick Mason.  

Somit ist klar um was es hier geht...Rick Wright stand stets im Schatten der übermächten Pink Floyd Egos und bekommt mit The Endless River zur Wiedergutmachung sein finales Denkmal gesetzt. Was wir hören ist eine Aneinanderreihung zahlreicher Ideen und Studien, die der kreative Keyboarder grösstenteils während der Arbeiten am Division Bell Album aufgenommen hat. 20 Stunden dieser Fragmente haben Gilmour und Mason in mühseliger Fleissarbeit zusammen mit diversen Produzenten überarbeitet, konzentriert und in ein zusammenhängendes Format gebracht. So verwundert es natürlich nicht, dass es sich bei The Endless River um ein rein instrumentales Album handelt, sieht man vom Spoken Word - Intro und dem letzten Song, Louder Than Words einmal ab.


Ich persönlich höre die Platte mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Mich berührt es sehr, wenn ich Zitate vergangener Zeiten höre und fühle mich in It's What We Do gar an selige Wish You Were Here Zeiten erinnert. Ich warte förmlich darauf, das Gilmour mit "Remember when you were young ? You shone like the sun..." einsetzt, was jedoch nicht passiert. Ein anderes mal möchte ich Us And Them vom Vorgänger The Dark Side Of The Moon mitsummen. Alles auf den ersten Blick keine schlechten Voraussetzungen für eine gute Platte, wäre da nicht dieses endlose sich-im-Kreise-drehen. The Endless River ist perfekt produziert aber ohne nennenswerte Spannung und Abwechslung, wodurch das Ding wieder und wieder ins Leere läuft.

Das überaus kitschige Cover ist längst verziehen, darauf habe ich ohnehin nie großen Wert gelegt. Auch lag die Vermutung sehr nahe, dass die Floyd'schen Meisterwerke mit dieser letzten Platte nicht erreicht werden konnten. Da aber im Gegensatz zu früheren Scheiben nun ein gewisser Grad Langeweile ins Spiel gekommen ist, frage ich mich, warum unbedingt Pink Floyd auf dem Cover stehen muss. Ein Tribute Album hätte es auch getan. Oder ein wenig mehr Mut, doch noch neues Material zu komponieren und einzuspielen. 

So ist es wie es ist, eine Legende tritt zwar in Würde, aber ohne frische Ideen ein wenig belanglos ab. Schade.


Bernd Fischer


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