Dienstag, 17. Januar 2017

The Band Of Heathens - Duende


Band: The Band Of Heathens
Album: Duende
Spielzeit: 39:02 Min.
Veröffentlichung: 13.01.2017
Plattenfirma: Blue Rose Records
Homepage: www.bandofheathens.com

Wertung : 7 von 10

Trackliste:

  1. All I'm Asking
  2. Sugar Queen
  3. Last Minute Man
  4. Deep Is Love
  5. Keys To The Kingdom
  6. Trouble Came Early
  7. Daddy Longlegs
  8. Cracking The Code
  9. Road Dust Wheels
  10. Green Grass Of California

The Band Of Heathens (Gemeinschaft der Heiden) vertreten eine Musikrichtung, die es in den letzten Jahren geschafft hat, mehr und mehr an Popularität zu gewinnen. Americana kommt (unschwer zu erraten) aus den Staaten und vermengt wichtige Musikstile wie Blues, Country, Folk und Rock mal mehr, mal weniger. Dementsprechend sind TBOH bei Blue Rose Records, DEM Label für Roots- bzw. Country-Rock, ganz passend untergekommen. Mit Duende wird dieser Tage der fünfte Studio-Longplayer veröffentlicht.

Die Geschichte der Band aus Austin, Texas liest sich ganz interessant. 2007 teilten sich die drei Songwriter Colin Brooks, Ed Jurdi und Gordy Quist Abend für Abend als Solo-Interpreten die Aufmerksamkeit des Publikums. Es dauerte jedoch nicht lange festzustellen, dass man auch als Trio durchaus Spaß haben könnte. Bassist Seth Withney stieß hinzu und fertig war Name The Good Time Supper Club. Der Name hielt aber nur kurz, denn eine Lokalzeitung kündigte die Band fälschlicherweise als The Heathens an. Nachdem Drummer John Chipman und Keyboarder Trevor Nealon das Projekt ergänzten, war die Urversion der heutigen Band fertig.

Ed (Gesang, Gitarre), Gordy (Gesang, Gitarre) und Trevor (Piano, Keyboard) bilden den Kern der Heathens und werden heute von Drummer Richard Millsap und Bassist Scott Davis verstärkt. Die Musik als getragenen Songwriter- / Gitarren-Pop-Rock zu bezeichnen, damit tritt man der Band sicher nicht zu sehr auf die Füße. Immerhin gelingt der Einstieg in Duende mit All I'm Asking dermaßen eingängig und beschwingt, dass man fast geneigt ist, sich den Sommer herbei zu reden, die kurzen Hosen aus dem Schrank zu holen um mit der Liebsten händchenhaltend über Blumenwiesen zu hüpfen. 



Einen Emotions-Supergau müssen wir aber nicht befürchten, denn es ist weitaus mehr als die Leichtigkeit des Seins, die Duende ausmacht. Die Sonne bricht zwar immer wieder durch und verwöhnt uns mit hormonschwangeren Songs wie Deep Is Love, einer Verneigung vor den Beatles, doch es geht auch anders: "Ich habe das Gefühl, dass das Album all unsere Einflüsse und alles, was wir in den Jahren mit der Band getan haben, zusammenbringt. Jeder Aspekt unserer Karriere ist eingeflossen...unsere Wurzeln, nachdenkliche Singer-Songwriter-Sachen, Vollgas-Rock'n'Roll, das gehört alles zu uns." so Ed Jurdi

So ist es. Zum Beispiel Trouble Came Early, die Nummer rockt...zumindest so wie The Band Of Heathens sich das unter "Vollgas-Rock'n'Roll" vorstellen. Da hat es eine fast dreckige E-Gitarre und fast polternde Drums, Uptempo, ein schönes Gitarrensolo und ein wunderschönes Barrelhouse-Piano. M
an meint für einen Moment, Ryan Adams stecke den Kopf durch die Tür. Dann die totale Kehrtwende. Daddy Long Legs lädt George Clinton, Sly Stone und Prince zum psychedelischen Funk-Stelldichein ein und lässt mich verwundert nachsehen, ob es sich überhaupt noch um die Band Of Heathens handelt.

Plötzlich wird klar, der Reiz liegt in dem, was die Jungs aus alledem machen. Egal welche Gefühlslage sich in welchem Song entwickelt, man nimmt ihnen diese Musik einfach ab. Die stärksten Momente haben The Band Of Heathens immer dann, wenn ihre Songs, wie in Last Minute Man, nachvollziehbare Geschichten transportieren. In diesem Fall die von Ed Jurdi, einem notorischer Zuspätkommer dem es aber reichlich egal ist...

Wer also Musik mag, die leicht konsumierbar ist und Inhalt hat, möchte bitte reinhören in Duende. Wer dringend eine schweißtreibende Energieleistung braucht, sollte sich anderweitig orientieren. Mein persönliches Fazit fällt positiv aus, selbst wenn ich es gern ein ganz klein wenig rauher und sperriger mag.

Bernd Fischer

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